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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wolfgang Treis, sehr geehrter Herr Bürgermeister
Rolf Schumacher, sehr geehrte Frau Beigeordnete Martina Luig-Kaspari, liebe
Ratskolleginnen und -Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren,
bevor wir hier und heute die Tagesordnungspunkte zum Stellenplan, dem Haushaltsplan
und der Haushaltssatzung für 2015 verabschieden, möchte ich die Gelegenheit nutzen,
auf einzelne Punkte einzugehen.
Bei der Kommunalwahl im vergangenen Mai ist es uns gelungen zum aller ersten Mal und
gleich mit 4 Grünen Mandaten in den Stadtrat von Mayen einzuziehen. Hier sei mir noch
einmal kurz erlaubt, mich bei all unseren Wählerinnen und Wählern für das uns
entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken.
Frei nach Willy Brandt verstehen wir uns nicht als „Erwählte sondern als Gewählte“. Also
von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und den Stadtteilen gewählte Vertreter. Dies
bedeutet für uns auch, dass wir uns gewissenhaft und verantwortungsvoll den
Herausforderungen eines Haushaltsplanes stellen und akribisch prüfen.
Ich glaube, es ist nicht falsch zuzugeben, dass wir, selbst mit finanzwirtschaftlichem
Hintergrund, am Anfang zu unseren Haushaltsberatungen, uns erst einmal in die
kommunale Doppik haben einarbeiten müssen. Hier sei ausdrücklich Herrn Spitzlei und
Herrn Hoffmann gedankt, die sich die Zeit genommen hatten, uns in die Thematik
einzuführen.
Dieser Dank gilt selbstverständlich aber auch der gesamten Verwaltung, die daran
mitgewirkt hat, den Haushalt in dem Umfang aufzustellen, wie er sich uns heute darstellt.
Der Haushalt für 2015 ist aus unserer Sicht schlüssig und wir begrüßen ausdrücklich die
detailierte Aufstellung der Stellen inkl. der Geringfügig Beschäftigen. Dies ermöglichte uns
genau die personelle Struktur der Verwaltung nachzuvollziehen. Für uns ist es wichtig und
auch r i cht ig zu sehen, das s die Verwal tung, die Empfehlungen der
Organisationsuntersuchung sozialverträglich umsetzt und so zu einer Verschlankung der
Verwaltung beiträgt.
Eines sollte aber aus unserer Sicht noch zum Stellenplan gesagt sein. Auch wenn wir in
der Vergangenheit die mit der Zuweisung von Geschäftsbereichen verbundenen
Aufwandsentschädigungen der ehrenamtlichen Beigeordneten (Mehraufwendungen von
20.000€) richtigerweise kritisch hinterfragt haben bleibt festzuhalten, dass nach unserer
Wahrnehmung sowohl Herr Bürgermeister Schumacher, als auch Frau Beigeordnete Luig-
Kaspari, ihre Arbeit gewissenhaft ausüben. Wir unterstützen hier ausdrücklich das Konzept
zur Partizipation von Jugendlichen, welches richtige Ansätze aufzeigt, um die
Politikverdrossenheit von Jugendlichen aufzubrechen.
Aber zurück zum Haushaltsplan 2015. Hier stellt sich aus unserer Sicht eine zentrale
Frage:
Wie wollen wir die Zukunft von Mayen gestalten? Das lässt sich an Hand unsere
Leitgedanken, mit denen wir auch schon in die Wahl gegangen sind, erkennen. Und wir
halten uns an unsere Aussagen. Sachlich, ehrlich, fair, transparent und bürgernah!
Zur Ehrlichkeit gehört für uns auch klar und deutlich zu sagen, wie es um die Stadt bestellt
ist, und wie wir eine nachhaltige Politik, die die Zukunft der Stadt und ihrer Bürgerinnen
und Bürger gestalten wollen. Die Stadt hat zur Zeit knapp 31 Mio. €
Liquiditätskreditschulden, bei einem Eigenkapital von 22,6 Mio. €! Der Haushaltsplan für
2015 weist mit 3,769 Mio. € einen Jahresfehlbetrag im Ergebnishaushalt aus, der deutlich
unter dem des Vorjahres liegt. Die letztes Jahr durch den gesamten Stadtrat auf den Weg
gebrachten Steuererhöhungen bei der Gewerbe- und Grundsteuer tragen maßgeblich zur
Verbesserung der Haushaltsstruktur bei und waren zwar verspätet, aber dennoch die
richtige Entscheidung des Stadtrates. Daneben ist die höhere Zuwendung des Kreises für
das Jugendamt der Stadt Mayen ursächlich für die deutliche Reduzierung. Außerdem lässt
der Haushaltsplan deutlich den Sparwillen der Verwaltung erkennen.
Aber weder kurz- noch mittelfristig wird die Stadt von diesem über Jahrzehnte
angehäuften Schuldenberg runter kommen. Insoweit war es auch der richtige Schritt des
Herrn Oberbürgermeisters eine Haushaltsstrukturkommission zu initieren. Die Kommission
hat auch schon einige wichtige Entscheidungen vorberaten und trägt somit auch zu der
positiveren Bilanz bei. Wer aber glaubt, die Strukturkommission könne solch gigantische
Einsparpotenziale heben, dass Mayen wieder sonnigen Zeiten entgegen sehen kann,
verkennt völlig die Lage. Trotz höherer Zuwendungen durch den Bund und das Land
reichen diese bei weitem nicht aus die Kosten zu decken, die mit den auf die Kommunen
in den letzten Jahren verlagerten gesamtdeutschen Aufgaben verbunden sind.
Es stellen sich also zwei grundsätzliche Fragen: 1. wollen wir alle bisherigen und
eingefahrenen Wege beibehalten? Oder wollen wir 2. unsere gesamte Kraft in eine
sachliche, faire und bürgeroffene Diskussion über die Haushaltslage der Stadt
investieren? Wir sind klar für den zweiten Ansatz.
Aus dieser Intention heraus haben wir auch unter dem Motto „Mayen spart - Ideen der
Bürger“ auf dem Marktplatz nach Ansätzen der Bürger gefragt. Diese gesammelten Ideen
haben wir zur weiteren Diskussion in die Strukturkommission gegeben. Ergebnis dieser
Diskussion ist, dass zum Beispiel der Vorschlag, die Eintrittspreise beim Schwimmbad zu
erhöhen, zeitgleich auch in den städt. Gremien behandelt und umgesetzt wurde. Ebenso
verhält es sich zum Beispiel mit den Straßenreinigungsgebühren, die abschließend am
10.12 in der Stadtratssitzung behandelt wurden. Die Einführung einer Zweitwohnsitzsteuer
oder Pferdesteuer wurde durch die Bürger angeregt, aber in den Beratungen
gemeinschaftlich als nicht zielführend angesehen. Es bleibt festzuhalten, dass bereits von
der Verwaltung einiges unternommen wurde, den Haushalt zu verbessern.
Abschließend möchte ich dann noch kurz auf richtige und für uns maßgebliche
Änderungen des Haushaltsplans nennen. Hier sei ausdrücklich gelobt, dass die
Verwaltung einen Betrag von 100.000€ bereitstellen will, um damit notwendige
energetische Sanierungen bei städt. Gebäuden umzusetzen. Gerade in der energetischen
Sanierung verbergen sich für den städt. Haushalt aus unserer Sicht für die Zukunft
erhebliche Einsparpotenziale, die nicht nur dazu beitragen werden, Stromkosten zu
senken oder auch Heizkosten zu drosseln (Förderprogramme prüfen), sondern auch ein
maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz bedeuten.
Aber auch der Eigenerwerb der Straßenbeleuchtung, der von der Verwaltung für 2015
anvisiert ist, ist die richtige Entscheidung. Die Versorgung der Bürger, sei es mit Wasser/
Gas oder auch die örtliche Beleuchtung gehören aus unserer Sicht klar in kommunale
Hände. Nur so ist eine öffentliche Daseinsfürsorge auf Jahre sichergestellt.
Die Fraktion Bündnis90/ DIE GRÜNEN stimmt daher sowohl dem Stellenplan als auch
dem Haushaltsplan und der Haushaltssatzung zu.
Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.
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